Versicherungsschutz für Flüchtlinge und Asylbewerber
DJK-Diözesanvorsitzender Willi-Günther Haßdenteufel hat in einem Brief an alle DJK-Vereine informiert zum Versicherungsschutz für Flüchtlinge und Asylanten. Er schreibt, dass „viele Kommunen in dieser Zeit vor einer großen Herausforderung stehen: Flüchtlinge sind unterzubringen und zu betreuen. Eine wichtige Unterstützung leisten inzwischen auch einige unserer DJK-Vereine, die durch ihre Aktivitäten Menschen einbinden und ihnen Heimat bieten. Sport spricht alle Sprachen: Diese Aussage wird mit Leben erfüllt, wenn sich Menschen bei uns in den DJK-Vereinen wohl fühlen und ankommen nach oft unendlichen Strapazen. Und wir in der DJK leisten bereits seit geraumer Zeit einen Beitrag zur Integration auf verschiedenen Feldern.“
Versicherungsschutz für Flüchtlinge und Asylbewerber im Verein des Sportbundes Pfalz
Dirk Trendler, dessen Informationen wir dem pfalzsport 3/2015 entnehmen, gibt als Fachmann folgende Hinweise: Über die Grunddeckung des Sportversicherungsvertrags sind im Allgemeinen nur Vereinsmitglieder versichert. Es gibt natürlich einige Möglichkeiten Nichtmitglieder gegen einen Zusatzbeitrag abzudecken, wie beispielsweise bei einem Jedermann-Turnier oder bei Kursen. Damit dieses lobenswerte Engagement der Vereine nicht zum bürokratischen und finanziellen Problem für die Vereine wird und im Gegenzug aber auch die Asylanten und Flüchtlinge nicht zur Kasse gebeten werden müssen, hat die Aachen-Münchener Versicherung sich diesem Problem angenommen: Diesem Personenkreis wird in den Vereinen unentgeltlich Versicherungsschutz gewährt.
Die Handhabung zum Erlangen des Versicherungsschutzes ist recht einfach. Die Vereine können ihr Sportangebot für diese Personen öffnen. Der Versicherungsschutz umfasst den Unfallversicherungs-schutz und den Haftpflichtversicherungsschutz beim Sport treiben. Das heißt, dass im Rahmen der bekannten Kursversicherung für Nichtmitglieder (normalerweise mit Zusatzbeitrag) die Asylanten und Flüchtlinge kostenlos versichert sind. Diese müssen nicht zusätzlich angemeldet werden.
Bei einer Sportverletzung melden die Vereine wie gewohnt mit der gelben Unfallkarte die Verletzung der Person beim Versicherungsbüro. Wie die anderen Mitglieder auch, sind bei Verletzungen Invaliditätsschäden und der Todesfall abgesichert. Nicht versichert sind alle Heilbehandlungskosten, wie z. B. Arztrechnungen und Krankenhausaufenthalte etc., denn für diese Kosten haben die Vereinsmitglieder auch keine Abdeckung, da hier die Krankenkassen zuständig sind .Bei den Asylanten und Flüchtlingen werden diese Kosten üblicherweise von den Gemeinden oder Städten übernommen. Bei einem Haftpflichtschaden: Telefonkontakt!
Versicherungsschutz für Flüchtlinge und Asylbewerber im Verein des Landessportverbandes für das Saarland
Hier greifen wir auf eine Information des LSVS zurück. Asylbewerber und Flüchtlinge, die in einem der Fachverbände angeschlossenen Verein Sport treiben, sind umfassend versichert. Der Versicherungsschutz wird in vollem Umfang in der Unfall-, Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Krankenversicherung gewährleistet. Er gilt für die versicherten Personen auch als Zuschauer oder Begleiter sowie bei der Teilnahme an geselligen und sonstigen Veranstaltungen des Vereins. Der Versicherungsschutz beginnt mit Betreten der Sportstätte und endet mit deren Verlassen, spätestens mit Beendigung der Veranstaltung. Mitversichert ist der direkte Weg von den Veranstaltungen in die Unterkunft (Rückweg). In Zusammenarbeit mit der ARAG-Sportversicherung und der Firma Himmelseher wurde ein Zusatzvertrag für die Versicherung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in den Mitgliedsvereinen/-verbänden und im Saarland sichergestellt. Damit durch dieses Engagement keine zusätzlichen finanziellen Belastungen auf die Vereine/Fachverbände zukommen, übernimmt der LSVS die jährlichen Kosten in Höhe von 226,15 € für diese Versicherung.
Auch die Abwicklung gestaltet sich unbürokratisch. Die teilnehmenden Personen müssen dem LSVS nicht gemeldet werden. Entstandene Schadenfälle werden über den veranstaltenden Verein/Fachverband an das ARAG-Versicherungsbüro in der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken gemeldet. Durch den Abschluss dieser Zusatzversicherung erhalten die Sportverbände und Sportvereine im Saarland dauerhaft und wirkungsvoll Unterstützung, ihren Beitrag zur Integration der Asylbewerber und Flüchtlinge in den organisierten Sport zu leisten.
Haßdenteufel in seinem Brief: Öffnen Sie, öffnet euren DJK-Verein für Menschen, die zu uns kommen, die Sport treiben wollen und sprecht sie an. Gern unterstützen wir euch bei Kontakten mit den Menschen und auch den Behörden. Denn:
DJK – der Mensch geht vor!
Willi-Günther Haßdenteufel
Diözesanverbandsvorsitzender